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27.09.2018

Fakten über Seife


 

Was ist Seife?

Wenn wir von Seife sprechen, meinen wir klassischerweise das schäumende, oft duftende, manchmal farbige Stück an unserem Waschbeckenrand. Zwar gibt es noch weitere Seifenarten, allerdings wollen wir uns an dieser Stelle auf die Körperpflege-Variante beschränken.

Wie stellt man Seife her?

Seife wird aus Fetten hergestellt. Grundlage können pflanzliche oder tierische Fette und Öle sein.

Die industrielle Seifenherstellung beginnt immer damit, dass die Fette mit einer Lauge gekocht bzw. mit Wasserdampf erhitzt werden. Dieser Vorgang wird auch als Seifensieden bezeichnet. Dabei werden die Fette in Glycerin und die Fettsäuren-Salze – die eigentliche Seife – getrennt. Das entstandene Glycerin ist ein wertvoller Rohstoff und kann in der industriellen Seifenherstellung separat weiterverarbeitet bzw. weiterverkauft werden.

Beim Seifensieden entsteht zunächst eine schleimige Masse, der Seifenleim, der im nächsten Herstellungsschritt mit Kochsalzlösung versetzt wird. Dieses Aussalzen führt dazu, dass sich die eigentliche Seife – der Seifenkern – von der Unterlauge trennt und aufschwimmt.
Unterlauge und Seifenkern werden dann voneinander getrennt und der Seifenkern wird nochmals mit Wasser und dünner Lauge aufgekocht, um Verunreinigungen zu entfernen. Das Resultat dieses Schritts ist die Kernseife. Diese wird zunächst zu Blöcken geformt und getrocknet. Die Kernseife kann so schon verwendet werden.

Um aus der unparfümierten Kernseife wohlriechende und pflegende Hand- oder Körperseifen herzustellen, wird die Kernseife wieder zerkleinert und mit Farb- und Duftstoffen sowie pflegenden Ölen und weiteren Stoffen vermischt. Nach weiteren Produktionsschritten, die Glanz und Form verleihen, ist das Seifenstück fertig.

Wie macht man selber Seife?

Wer selber Seife herstellen möchte, hat volle Kontrolle über die eingesetzten Fette/Öle und sonstigen Inhaltsstoffe. Die wichtigsten Unterschiede gegenüber der industriellen Seifenherstellung sind zum einen die Temperatur, bei der die Verseifung stattfindet und zum anderen der Verzicht auf das Aussalzen.

Bei der handwerklichen Seifenherstellung kommt meist das Kaltverfahren zum Einsatz. Die Fette und Öle (oft Kokosfett und Olivenöl) werden dazu bei niedriger Temperatur erhitzt und geschmolzen. Dann wird eine genau berechnete Menge Natronlauge zugegeben. Da diese stark ätzend ist, ist es sehr ratsam, Augen, Haut und Arbeitsflächen vor Spritzern zu schützen und auf geeignete Arbeitsgeräte (kein Aluminium!) zu achten. Die Mischung muss nun längere Zeit gerührt werden. Durch die stattfindende chemische Reaktion bildet sich ein zäher Seifenleim. Diesem können in der Abkühlphase weitere Seifenzutaten (z.B. Farb- und Duftstoffe, getrocknete Blüten, Peelingkörner, weitere pflegende Öle, etc.) eingerührt werden.

Der abgekühlte und mit Zusatzstoffen verrührte Seifenleim wird in geeignete Formen gegossen und muss nun mehrere Wochen reifen. Während dieses ca. 4- bis 6-wöchigen Reifungsprozesses wird die noch in der „jungen“ Seife enthaltene Natronlauge abgebaut, die die Haut stark reizen würde.

Nach Beendigung des Reifungsprozesses kann der nun etwas geschrumpfte und getrocknete Seifenblock in handliche Seifenstücke geschnitten werden. Fertig ist eine hochwertige und durch die schonende Herstellung noch pflegendes Glycerin enthaltene Seife.

 

Wie wirkt Seife?

Kurz und knapp gesagt sorgt Seife dafür, dass an sich wasserunlöslicher Schmutz (insbesondere Fett) mit Wasser abgespült werden kann. Sehr vereinfacht kann man sich Seifenmoleküle wie Streichhölzer vorstellen. Sie bestehen aus einem wasseranziehenden „Kopf“ und einem wasserabweisenden langen „Stiel“. Die wasserabweisenden Stiele der Seifenmoleküle werden von fettigem Schmutz angezogen, die wasseranziehenden Köpfe ragen jedoch aus dem Schmutz heraus. Der Schmutz kann somit von Wasser umschlossen und von der zu reinigenden Oberfläche abgelöst werden.

Welche Seife ist gut für die Haut?
Unsere Haut verfügt über verschiedene „Schutzvorrichtungen“. Zum einen wird sie von einer großen Zahl „freundlicher“ Bakterien, Viren und Milben besiedelt, die schädliche Keime an der Hautoberfläche bekämpfen. Zum anderen verhindert eine natürliche Schicht aus abgestorbenen Hautzellen, Fett und Eiweiß das Anhaften von Fremdstoffen als auch den Feuchtigkeitsverlust aus dem Körperinneren. Der pH-Wert der menschlichen Haut ist leicht sauer (4,5 bis 5,5), was das Gedeihen der guten Mikro-Organismen fördert.
Klassische Seife (auch handwerklich hergestellte) hat einen alkalischen pH-Wert von ca. 8-11, die den Säureschutzmantel zeitweise schwächt, da der pH-Wert der Haut sich zeitweise ebenfalls erhöht. Dabei stirbt ein Teil der „guten“ Hautbakterien ab, gleichzeitig kann das Wachstum für die Haut ungünstiger Bakterien verstärkt werden.
Seife löst zudem auch das hauteigene Fett und schwächt so den Schutzfilm. Feuchtigkeit verdunstet, die Haut trocknet aus und wird somit auch anfälliger für Fremdstoffe, was wiederum zu Allergien, Ekzemen, etc. führen kann.

Eine Alternative zu klassischen Seifen sind seifenfreie Flüssigseifen oder Waschstücke, wie z.B. die Schaumseifen von Jean&Len. Sie sind auf einen pH-Wert eingestellt, der in etwa dem der Haut entspricht. Außerdem enthalten sie pflegende Inhaltsstoffe, die dem Feuchtigkeitsverlust entgegenwirken.

 

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